Herausforderung Alltag- wie wir das Leben trotzdem feiern

Freitag, 14. November 2014

Mütter, Mütter........


ein Gespräch das ich heute mit einer Mutter führte, ist Anlass zu diesem Post.

Es geht um die Kinder die zum Teil schon das Haus verlassen haben, so ab 18

Sie ist in meinem Alter und erzählte mir das sie sich doch einige Sorgen darüber macht ob sie in den Jahren der Erziehung alles richtig gemacht hat.

Ich kenne diese Gedanken nur zu gut, auch ich hinterfrage mich sehr. Gerade jetzt in einer Zeit in der ich von meinem Alter her in einer Umbruchsphase stecke, merke ich wie Gedanken an die früheren Jahre und dem was ich getan oder auch nicht getan habe zu einem ständigen Begleiter werden wollen.

Zum Teil finde ich dies auch  normal und richtig. In einer solchen Zeit ist es wichtig sein Leben und alles was dazu gehört anzuschauen, manches loszulassen, manches vielleicht in Ordnung zu bringen, Frieden zu schließen und das was man geschafft hat zu würdigen.

Allerdings stelle ich fest das so manche Frau in diesem Prozess bei den Dingen stehen bleibt die in ihren Augen nicht so gut gelaufen sind.

Ob dies denn wirklich so ist, stelle ich hier mal in Frage.

Ich erinnere mich an eine Situation vor einigen Jahren. So sagte ich sinngemäß im Beisein eines meiner Kinder das ich in der Erziehung einiges falsch gemacht habe. 
Für mich ist das Fakt und daran ist auch erst einmal nichts schlimmes. Aber ich war in einer Phase in der ich mich sehr in Frage gestellt habe.

Die Reaktion meines Kindes war an dieser Stelle echt empört. Das Kind sagte das sich das ganz schrecklich anhört und das Gefühl gibt nicht "richtig" geworden zu sein.

Das aber wollte ich überhaupt nicht sagen. Im Gegenteil bin ich so dankbar für jedes unserer Kinder und das sie so sind wie sie sind. Und das trotzdem ich Fehler gemacht habe und sie auch Macken haben. (sorry an meine lieben Kinder, ich meine natürlich nur ganz wenige, kleine......:-) )

Was mir diese Reaktion allerdings zeigte, war, das ich als Mutter mit dem ganzen hinterfragen auch eine Botschaft an meine Kinder weitergebe.

Und das ist das was mir heute auch bei dem Gespräch mit der Mutter bewusst wurde. Nun bekamen ihre Kinder ihre Gedanken nicht mit, aber ich merkte das es auch ein Zuviel an hinterfragen gibt.

Diese Tendenz ist bei vielen Müttern anzutreffen.
Sicherlich haben wir Dinge falsch gemacht, aber wir haben auch gute Dinge mitgegeben.
Wir haben unser Bestes zu dem damaligen Zeitpunkt gegeben. An manchen Stellen wird es nicht gereicht haben, aber ich habe auch gemerkt das Kinder selten so unbarmherzig sind, wie die Mütter es zu sich sind.

Wenn wir mit unseren Kindern über früher reden, dann höre ich ganz viele Dinge die mir gar nicht so präsent sind. Ganz viele gute Erinnerungen, viele Werte die sie mitbekommen haben.

Kinder merken ob die Grundstimmung ihnen gegenüber positiv ist, ob sie geliebt werden- und das machen sie nicht an dem fest ob alles richtig gelaufen ist.

Ich habe aus der Reaktion damals gelernt das ich mit meinem Infrage stellen etwas Ungutes vermittele. Und das ist das Letzte was ich will.

Wisst ihr- für das was falsch gelaufen ist können wir um Vergebung fragen und uns dann dankbar an dem freuen wie die Kinder sind, wie sie ihr Leben hinbekommen, wie sie Herausforderungen meistern und ihren Weg gehen.

Und wenn sie ihren Weg noch nicht wirklich gefunden haben, dann brauchen sie  umso mehr den Glauben von uns das sie ihn finden werden.

Es ist wichtig das wir das was uns an unseren Kindern gefällt oder begeistert, aussprechen, denn das brauchen sie auch wenn sie groß sind.
Das kennen wir ja selbst in unserem Alter noch, das wir in manchen Situationen gerne das Lob der Eltern hätten- nicht wahr?

Wenn wir aber in dieser Zeit, in der sie ihren Weg in die Erwachsenenwelt gehen an dem zweifeln was wir ihnen mitgegeben haben, wie sollen sie dann erkennen das wir an sie glauben und sie toll finden.

Damit meine ich kein verklären. Es ist schon wichtig realistisch zu schauen was gut oder auch nicht gut gewesen ist.
Nur sollten wir uns selbst, wie auch unseren Kindern zuliebe hier ein Riegel vorschieben, wenn es mal wieder zu dolle wird.

Denn glaub mir, wenn überhaupt- dann stimmt meistens nur ein Bruchteil dessen was du dir da einredest.

Deswegen appeliere ich an dich- sei barmherzig mit dir.

Mir ist natürlich auch bewusst das es erwachsene Kinder gibt, die gerne ihren Eltern die Schuld geben. Wenn dem so ist, dann ermutige ich dich jemanden zu Rate zu ziehen, der mit dir auf die Situation schauen kann. So das du die Verantwortung für deinen Teil übernehmen kannst, aber eben auch nur dafür.

Also begegne dir mit Wertschätzung für das was du geleistet hast und mit Barmherzigkeit für das was du versäumt hast. Bringe das in Ordnung und gehe dann fröhlich deinen Weg in die nächsten Jahre.

In diesem Sinne wünsche ich dir ein ganz schönes, entspanntes Wochenende.
Liebe Grüße
Ina

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