Herausforderung Alltag- wie wir das Leben trotzdem feiern

Mittwoch, 17. Oktober 2012

vollkommen unvollkommen


als ich im Sommer einmal am Abend noch eine Runde mit dem Rad gefahren bin, bin ich ein kleines Stück auf einem seeeehr breiten Bordstein halb gefahren, halb gelaufen.
Bis auf ein Mann der  mir entgegen kam, war dieser Bordstein leer. Zwischen dem Mann und mir hätten noch drei Radfahrer fahren können.
Nun -so "fuhr" ich die 10 Meter zwischen den beiden Schaufenstern, die ich mir anschauen wolte mit dem Rad.
In dem Moment schrie mich der Mann an, was ich mir denn einbilden würde mit dem Rad auf dem Bordstein zu fahren. Ich reagierte zuerst ganz freundlich und verstand noch gar nicht was er wollte. Er schrie aber immer mehr  und beschimpfte mich ziemlich heftig. Ich erwiederte das er sich wir ja beide Platz hätten und ich gleich wieder auf der Straße wäre.
Auf einmal tritt er mir mit voller Wucht in meinen Hinterreifen, ich blaffte ihn an das er sich entspannen soll und ging zielstrebig und schnell weiter.
Er schimpfte noch den ganzen Weg über mich als Schlampe.

Diese Situation ging mir noch eine ganze Zeit nach. Ich ärgerte mich über diesen bösen Menschen.

Eine ähnliche Situation hatte ich schon einmal. Nicht das ihr denkt ich fahre immer auf dem Bordstein :-)
In der damaligen Situation reagierte ich ganz anders.

Ich ging/ fuhr weiter, hörte gar nicht was er weiter sagte und wünschte ihm an dieser Stelle einfach einen wunderschönen Tag.

Der Mann stockte kurz und fand keine Worte um weiter zu schimpfen. Und mir ging es danach gut. Ich habe mich nicht weiter über diesen Mann geärgert und es hatte keine Auswirkungen auf meine Stimmung.

Es gibt auch andere Arten zu reagieren. Z.B. " Ja, sie haben recht, danke das sie es mir gesagt haben"

Wir haben es in  der Hand zu entscheiden wie wir auf das was andere sagen reagieren wollen.

Möchte ich dieser kleinen Situation die Macht geben mich zu ärgern? Den Tag zu beeinflussen?

Dazu kommt das man schnell eine solche Situation auf sich selbst bezieht indem man an seinem Wert zweifelt. Aber  mein Wert hat nichts damit zu tun ob ich evtl. etwas falsch gemacht habe o.ä..

Es gibt einfach Menschen die gerne meckern, die gerne die Unzulänglichkeiten des anderen sehen. Und wenn ich hier einen Fehler gemacht habe, dann ist es auch o.K.
Ich kann daraus lernen und es beim nächsten mal anders machen, es hat aber nichts damit zu tun das ich doof bin o.ä.
Dann sage ich sorry und maches es beim nächsten Mal besser.

Und das kann man trainieren. Tendentiell neigen wir doch eher dazu uns die Schuld zu geben, an uns zu zweifeln. Aber wisst ihr was- wir dürfen Fehler machen ohne deswegen wertlos zu sein. Genauso wie andere auch Fehler machen dürfen.

Überraschen wir doch unser Gegenüber damit indem wir anders reagieren als üblich. Er wird garantiert ins grübeln kommen und uns geht es nachher super.

In diesem Sinne, ab ins Trainingslager Alltag mit vielen unvollkommenen Menschen.

Ina


2 Kommentare:

  1. In solchen Situationen versuche ich den Menschen freundlich gegenüber zu treten (immer schön lächeln), damit nimmt man ihnen meist den Wind aus den Segeln :) Gelingt aber auch nicht immer, kommt auf die momentane Stimmungslage an.
    Liebe Grüße, Coco

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  2. Hach, ich reg mich manchmal so gerne auf - ja, ich weiß, das bringt nichts - außer Gedanken, die man sich dann noch einige Zeit macht! Ja, ich muss auch trainieren!!
    Liebe Grüße! Sonja

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