Herausforderung Alltag- wie wir das Leben trotzdem feiern

Donnerstag, 2. August 2012

wenn die Kinder nerven.......


....das wollte ich euch ja noch berichten.

In einem Urlaub da stritten sich die Kinder wie die , keine Ahnung wer- ich kenne keinen der es so doll kann.
Die Autofahrten waren die schlimmsten, wir waren immer wieder total entnervt.

Alles reden, bestrafen etc. hatte überhaupt keine Wirkung.
Ein letzter Strohhalm waren 10 Pfennig.

Die Kinder hatten in diesem Urlaub zum ersten Mal an jedem Tag ein Taschengeld bekommen, über das sie selbst verfügen konnten um nicht nach jedem Eis fragen zu müssen.
Wenn dies weg war, war es weg. Da es im Urlaub aber immer mehr Dinge gibt, die man vielleicht noch haben möchte, war das Geld meistens zu knapp.

So haben wir einfach 10 Pfennig für jeden ausgelobt, der auf der Autofahrt nicht gezankt hat.
Reden konnten sie natürlich. da sie aber merkten das sie beim reden schnell wieder stritten, haben sie nach einiger Zeit ganz den Mund gehalten.

So hatten wir vier ruhige Kinder im Auto. Bei einem Kind zog das allerdings nicht so schnell, aber da es keinen mehr zum streiten hatte, war es auch nach einiger Zeit ruhig.

Ob das pädagogisch wertvoll war? Geld ist keine Lösung, dennoch hat es uns so viele entspannte Zeit gebracht, wie wir ohne diesen Deal nicht gehabt hätten.

Die ganze Atmosphäre war nicht so vergiftet. Und so pädagogisch wertvoll wie wir in vielen Zeiten waren, in manchen Zeiten waren wir auch nur genervt und suchten händeringend einen Weg daraus.

In einem anderen Urlaub hatten wir ein Kind dabei das sich nie entscheiden konnte was es anzieht, dem alles emotional nicht passte und jeden Tag so langes Theater machte, bis wir alle verzweifelt waren.

Bis ich dann gesagt habe das wir das nicht länger mitmachen möchten und keine Lust hätten so viel Stress im Urlaub zu haben.
Ich erklärte klipp und klar das dieses Kind am nächstenTag, wenn es wieder ein solches Theater machen würde einfach einen Sack anziehen müsste.

Diese Kind glaubte mir nicht und machte am nächsten Tag wieder so ein Theater. Manchmal stehen sich diese Kinder ja auch nur im Weg und wissen nicht mehr wie sie aus ihrer Wut rauskommen sollen.

Wir nahmen einen schwarzen großen  Sack, schnitten ein Loch für Kopf und Arme aus, zogen ihm den über den Kopf, banden einen Gürtel um die Taille (natürlich bei einem wütenden Kind, das stand nicht still dabei) und sagten das dies das Zeug für den Tag sei.

Ich ging  mit diesem schreienden Kind zum Strand (es war sehr einsam dort, in Dänemark in der Vorsaison waren wir alleine dort :-)) und wir blieben dort eine Zeit.

Zwei Stunden später hatte sich das Ganze gelegt.
Mein Mann war in dieser Zeit mit den anderen unterwegs.

So kann man sicherlich für die ein oder andere Situation eine Möglichkeit finden. Natürlich darf es nie so sein das das Kind bloß gestellt wird. Hier haben wir darauf geachtet das die Geschwister das nicht mitbekamen

Ein anderes Mal haben wir eine Woche zum Mittag nur Reis (oder waren es Kartoffeln?) gegessen, weil sie über jedes Essen nur gemeckert haben.

Statt sich den Mund fusselig zu reden oder zu schimpfen, hat dies eine größere Wirkung erzielt. (Zumindest für eine Zeit, aber später reichte die Androhung dazu)

Solche Maßnahmen gestatten den Eltern sich auch in einer Weise abzureagieren, die den Kindern trotzdem nicht schadet.  Wenn man ein solches Ventil nicht hat fängt man an zu schreien, redet und redet und die Atmo ist einfach nur schrecklich.

Bei einer solchen Aktion aber haben wir als Eltern eine Handhabe die uns gleichzeitig auch ein wenig Spaß macht. (Natürlich nur im Geheimen)

Das ist das was ich heute in der Beratung immer wieder feststelle. Die Eltern reden und reden und reden. Die KInder haben schon längst abgeschaltet.
Die meisten Eltern machen dies, weil sie möchten das ihre Kinder verstehen weshalb sie jetzt so und so handeln.
Die meisten Kinder aber  interessiert dies gar nicht.

Manchmal würde es helfen eine klare Ansage zu machen und diese dann durchzuziehen.

Ich möchte diejenigen unter euch ermutigen, die gerade in einer solchen herausfordernden Situation sind. Geht mit Humor in diese Situationen. Zumindest im nachhinein könnt ihr über diese Erlebnisse lachen und sie nehmen in dem Augenblick ein wenig die Schärfe aus der Situation.

Natürlich geht das nicht immer und manchmal bleibt es nervig.
Manchmal muss man da durch, manchmal kann man sich aus der Situation rausziehen, manchmal kann man besser damit umgehen und manchmal nicht.

Aber die Hauptsache ist, das es wieder entspanntere Zeiten danach gibt. Zeiten in denen man Spaß miteinander hat, in denen man Zeit zusammnen hat., in denen Liebe und Annahme da ist.

Wenn dieses Fundament stimmt, dann werden die Kinder immer wissen das sie geliebt sind, auch wenn man mal genervt reagiert oder  pädagogisch nicht wertvoll ist.

Ich habe viele Fehler gemacht bei meinen Kindern, wie wir sie alle als Eltern machen. Aber ich kann euch sagen das die Erinnerungen meiner Kinder, nun in der Zeit in der sie erwachsen sind, positiv sind. Und das eben nicht weil alles gut gelaufen ist, sondern weil sie merkten das das Fundament stimmt.

Also seid barmherzig zu euch, mit euch - entschuldigt euch wo es angebracht ist und ansonsten lasst den Humor euer Begleiter sein.

Einen schönen Tag wünsche ich euch 
Ina


1 Kommentar:

  1. Du hast mich heute morgen mit diesem Blogeintrag schon mal richtig zum Schmunzeln und teilweise auch richtig zum Lachen gebracht.
    Deine "Erziehungs-Tips" sind echt der Knaller.
    Und ich, als Erzieherin ;-), finde sie durchaus pädagogisch sehr sehr wertvoll.
    Auch ich stelle immer wieder fest, das Taten oft viel vielmehr zählen als (unzählige) Worte, meistens wie Schallplatten abgespult!!!
    Ich hätte da aus meinem Alltag auch so einiges beizusteuern...
    Ein sehr eindrückliches Erlebnis war dieses:
    Ein Kind unserer Einrichtung biß ständig Eltern, Erzieher andere Kinder.
    Die Eltern waren inzwischen echt verzweifelt, und redetet sich auch, genau wie wir Erzieherinnen den Mund "fusselig".
    Im Guten, Im Schlechten, mit Bestrafen... es half alles nichts!
    Als es mich mal wieder getroffen hatte, hatte ich echt die Nase voll.
    Und sagte zu ihm:
    "Wenn es das noch ein einziges Mal mit mir machen würde, würde ich zurückbeißen"
    (ich gebe zu als Erzieherin kann einen das echt den Job kosten und ich bin nicht sicher, ob ich mir das noch mal trauen würde, aber in diesem Fall ging alles gut)
    Er glaubte mir nicht und noch am gleichen Vormittag biß er wieder zu.
    Und ich biß (natürlich nicht wirklich doll) zurück.
    Er sagte nur Aua und zog seine Hand erschrocken weg.
    Ich antwortet ihm darauf hin nur:
    "Genau, Aua, mir, deinen Eltern und den anderen Kidnern tut es auch weh, wenn du sie immer beißt."
    Er hat daraufhin nie mehr gebissen. :-)
    Ich will an dieser Stelle noch einmal betonen, dass ich ausdrücklich gegen Gewalt in jeglicher Form bin, trotzdem fand ich echt erstaunlich, wie eine einzige Tat, ein echtes Problem so schnell gelöst hat!
    Oder ein anderes Kind, machte morgens immer ein riesiges Theater beim Anziehen, so dass die Mutter immer leicht aufgelöst und schweißgebadet in der Einrichtung ankam.
    Alle Versuche eine "friedliche" Lösung zu finden waren bereits gescheitert.
    Ich riet ihr daraufhin, dem Kind "anzudrohen" dass es beim nächsten Mal im Schlafanzug zur Kita gehen kann, wenn es weiterhin so ein Theater macht.
    Und, tatsächlich, 2 Tage später kam das besagte Kind im Schlafanzug zur Kita.
    Dieses Erlebnis war dann so eindrücklich, für alle "Parteien", besonders natürlich für das Kind selber, dass das morgendliche Theater beim Anziehen nie mehr ein Thema war.
    Wie gesagt, oftmals zählen Taten echt viel viel mehr als Worte!!!

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