Herausforderung Alltag- wie wir das Leben trotzdem feiern

Montag, 20. Dezember 2010

Amaryllis



Nun geht es in die Weihnachtswoche. Ich habe bis auf den Einkauf und das "schönputzen" alles erledigt. Geschenke haben wir gestern verpackt, Karten sind geschrieben und fast alle verschickt, der Baum steht in den Startlöchern für seinen großen Auftritt und wir sind auch bereit.

Zwar mit einem weinenden Auge (zwei Kinder fehlen mit Weihnachten), aber auch mit einem lachenden Auge (unsere Tochter kommt und unser jüngster Sohn wird einen ganzen Nachmittag und Abend mit uns verbringen- dies ist schon was Besonderes).

Die Tage im Bett taten mir schon mal gut und jetzt muss ich weiterhin aufpassen und mich immer wieder schonen und zwischendurch hinlegen.

Aber ich wollte nur mal eben kurz grüßen und noch schnell Nussecken backen.
Dann mach ich Pause- versprochen an all die die sonst mit mir schimpfen.

In der letzten Woche habe ich mir eine Amaryllis im Topf gekauft und da man nicht sieht wie die Blüte nachher wird, muss man sich auf das Schild verlassen.

So kaufte ich eine weiße. Ich wollte weiß haben und finde auch das diese Farbe am passendsten ist. Darüber hinaus finde ich die anderen möglichen Farben auch nicht schön.

Nach einigen Tagen kam dann so langsam die Blüte zum Vorschein und sie zeigte schon im Ansatz das sie nicht weiß werden würde.

Ich habe mich zuerst geärgert, sie aber stehen lassen. Als sich dann zeigte das sie auch noch in die Orangerichtung geht wollte ich sie schon weg tun. Denn das geht gar nicht.

Ihr müsst wissen das mir Farben, die ich nicht mag und die nicht zu meinen anderen Farben zu passen scheinen, richtig ins Auge stechen und sozusagen wehtun.

Ich habe da ein ganz empfindliches ästhetisches empfinden.

Aber ich ließ sie dennoch stehen und am nächsten Tag kam eine gemaserte weiß/orange Blüte zum Vorschein. Und ich fand das sich diese sehr gut in meine restlichen Farben in dem Raum integrierte.



....hätte ich das gewusst, hätte sie nie mit mir nach Hause gedurft.....







.......abe rnun find eich sie wirklich schön und kannmich daran erfreuen.....




Dazu kam mir der Gedanke das es in unserem Leben auch manchmal so ist.

Wir wollen etwas bestimmtes und nur genau das, weil wir es für uns am passendsten finden.
Und es ist auch gut das wir solche Vorstellungen haben. Dennoch kommen sie nicht immer in Existenz.

Manchmal entwickeln sich die Dinge ganz anders oder wir bekommen etwas ganz anderes.

Bei mir entdecke ich dann manchmal Gemaule und Unzufriedenheit- warum klappt das nicht, wieso läuft das jetzt so anders- sind die Fragen die ich dann habe.

Aber dann kommt irgendwann der Punkt an dem ich mich entscheiden muss die Situation so anzunehmen wie sie ist oder dagegen zu rebellieren.

Wenn ich sie annehme, erkenne ich oft im Nachhinein das das was passiert ist immer wieder das Beste für mich war. Auch wenn es augenscheinlich etwas nicht so Gutes war und es sicherlich tausend bessere Dinge gegeben hätte.

In solchen Fällen finde ich es gut das jemanden gibt der einen besseren Überblick über mein Leben hat. Denn so wird mein Horizont erweitert und ich selbst bereichert.

Vorrausgesetzt ich sage Ja zu dem was ich stattdessen bekomme und gebe ihm somit die Chance mir zum Besten zu dienen.

Das ist nicht immer einfach. Gerade wenn es um existenzielle Dinge wie Gesundheit, Familie, Geld geht- aber ich erkenne immer wieder das ich mit meinem Denken so begrenzt bin und darauf vertrauen kann das selbst solche Dinge für mich zum Guten werden können.

Vielleicht kaufe ich demnächst sogar wieder diese Farbe, lasse ich mich doch gerne durch diese Begebenheit daran erinnern das mir auch Dinge, die ich erst einmal nicht schön finde nachher besser gefallen als meine ursprünglichen Vorstellungen.

In diesem Sinne ganz liebe Grüße und einen schönen Tag euch

Ina

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