Herausforderung Alltag- wie wir das Leben trotzdem feiern

Samstag, 12. Mai 2012

Stadt oder Land?

wisst ihr was?

Es würde mir keine Schwierigkeiten bereiten in einem Loft nahe der Stadt zu wohnen, in dem die Fabrikfenster noch gut erhalten sind und die Mauern aus rotem Backstein sind.

Ich könnte mir auch vorstellen in einem kleinen Fachwerkhäuschen inmitten von Wald und Feldern zu leben, in dem man am Morgen den Nebel über den Feldern sieht und in einiger Entfernung die Pferde auf der Koppel stehen.

Natürlich wäre es auch schön an einem Fluß zu wohnen oder an einem See oder sogar am Meer. Am Abend, wenn ich schlafen gehe, höre ich das leise rauschen des Wassers, das mich sanft in meinen Schlaf wiegt.

Unterschiedliche Möbel könnte ich für diese Wohnstätten finden.   Einen kultigen Eggchair, die Ledersofas aus weichem cognacfarbenen Leder, das kuschelige Sofa mit vielen Kissen und Plaid. Die Industrieküche, mit glattem  Edelstahl im Kontrast zu den Backsteinen oder die zusammengewürfelte Küche, die mir das Flair aus Omas Zeiten wiedergibt.

Das alles könnte ich mir vorstellen und würde auch kein Nein zu solch einem Angebot sagen.
Es gibt so viele Möglichkeiten zu leben, die Welt gibt uns immer mehr an Möglichkeiten.

Schon im Supermarkt stehen wir vor so vielen Möglichkeiten von Marmeladen, Shampoos, Broten etc.

Das ist alles toll und ich genieße diese Freiheit.

Aber gerade in der letzten Zeit habe ich in der Beratung immer wieder mit Menschen zu tun, die vor lauter Vielfalt und Möglichkeiten keine Entscheidungen mehr treffen können. Weil eine Entscheidung für eine Sache auch eine Entscheidung gegen eine Sache ist.

Und das passt nicht zu der Maxime die wir in unserer Zeit immer öfter finden: alles ist möglich und mit weniger gib dich nicht zufrieden.

Aber so spielt das Leben nicht. Wir werden immer ein Stück auch mit unerfüllten Wünschen leben müssen.

Wir wohnen jetzt in einer Satdtwohnung und an manchenTagen vermisse ich die Weite von Feldern.
Habe ich viel in meiner Praxis zu tun, möchte ich gerne weniger machen, habe ich wenig möchte ich mehr.

Und so ist es in allen Bereichen.
Ob bei der Partnersuche, dem Job, mit dem Kinderwunsch usw.

Es wird nie nur optimal sein. und wir müssen lernen wieder ein Stück von diesem Denken : alles ist möglich- wegzukommen.
Denn  es ist eine Lüge, die uns nur unglücklich machen wird, weil unsere Unzufriedenheit geschürt wird.

Es ist wichtig sich zu entscheiden, sich festzulegen, wieder nach Werten zu schauen um dann zu sagen: "Ja, ich entscheide mich jetzt für ....diesen Partner, diese Art zu leben, diesen Job und nehme ganz bewusst Abschied von meinen überzogenen Vorstellungen die mir die ganze Welt und alle Möglichkeiten versprechen.

Gerade in Bezug auf den Partner erlebe ich in der Beratung immer häufiger diesen Anspruch, den im Prinzip keiner erfüllen kann.

Dieses Thema bewegt mich sehr. Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch.. Es hat nichts damit zu tun das wir uns nicht nach mehr ausstrecken sollen und Träumen nachgehen können.
Dennoch bewirkt jeder Traum dem ich nachfolge, auch ein loslassen von anderen Träumen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen die Weisheit zu entscheiden, den Mut mit Unvollkommmenheit zu leben und die Bereitschaft loszulassen um neue Wege beschreiten zu können.

Ina

1 Kommentar:

  1. Liebe Ina,
    danke für deine tollen Gedanken!
    Mir geht es oft beim Bloglesen so, dass ich sooo viele, tolle Dinge entdecke, die ich gerne hätte. Wenn es zu viel wird, verordne ich mir eine "Blogpause".
    Ich kann mich glücklicherweise sehr gut entscheiden und blicke nicht oft auf das, was ich haben könnte, wenn...
    Aber, ja, es gibt so viele Möglichkeiten, überall, es ist nicht immer einfach.
    Liebe Grüße! Sonja

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