Herausforderung Alltag- wie wir das Leben trotzdem feiern

Donnerstag, 22. August 2013

Zwei Dinge..........

.....über die ich mir gerade Gedanken mache.

Zum einen habe ich vor ein paar Tagen eine Reportage über die Roma hier in Dortmund gesehen, die mich sehr berührt hat.

Unter welchen Umständen sie zum Teil wohnen und wie mit ihnen umgegangen wird. Wie entwürdigend sie hausen müssen und dafür noch horrende Mieten bezahlen.

Zum anderen aber auch wie sie uns hier in Dortmund (Deutschland) an manchen Stellen herausfordern.

Als wir in Berlin waren sprangen an den Ampeln die Romakinder aus dem Gebüsch und fingen an die Scheiben zu putzen.
Es gibt ein ungutes Gefühl ihnen nichts zu geben, aber auch etwas zu geben. Vor allem auch weil es viele Ampeln gibt.
Lässt man sie putzen ohne zu bezahlen? Oder scheucht man sie weg indem man die Wasserspritze anstellt.?

Das ist nicht mein wirkliches Problem. Mein Problem ist, das  es schwierig ist gut mit der Flüchtlingssituation umzugehen.

Es wird kein, für alle Beteiligten, gutes Konzept geben.

Interessant fand ich es auch das die interviewten Türken, die auch in dem Dortmunder Stadtteil wohnen, definitiv der Meinung waren das "diese Ausländer" hier nichts zu suchen haben und  in ihr Land zurück gehen sollen. Sie brächten nur Kriminalität und Unruhe in den Bezirk- sprachen die Türken, die diesen Stadtteil vor Jahren imme rmehr für sich hier in Deutschland in Anspruch nahmen.

Ganz schön verdreht.

Ich versuche mir dazu eine Meinung zu bilden und habe vor mit verschiedenen Menschen darüber zu sprechen um ihr näher zu kommen.

Der andere Gedanke betrifft eine Einladung die wir gestern hatten.
Freunde von uns haben, zeitgleich mit unserem jüngsten Sohn, vor 21 Jahren auch einen Sohn bekommen. Dieser war und ist schwer behindert.

Ihm wurden nur wenige Jahre zugedacht, aber er lebt noch heute und ich habe den absoluten Respekt vor unseren Freunden wie sie mit ihm und der Situation umgegangen sind und sich selbst dabei nicht verloren haben.

Nun war die Entscheidung ihn in ein Heim zu geben. Gestern sollte eine Abschieds- Auszugsfeier sein. Heute fängt für ihn eine neues Kapitel an. Auch er ist nun erwachsen.

Für uns war es ein Privileg bei dieser Feier dabei zu sein und sogar noch ein Bild von uns für sein neues Zimmer mitgeben zu dürfen.

Gedanken gehen durch meinen Kopf, wie er selbst sein Leben bis hierher empfindet und wie es für ihn sein wird auszuziehen.

Vieles kann man von ihm lernen- enfach zu sein und nichts leisten zu müssen z.B.
Aber wie sieht er dies? Was war und ist sein Lebensgefühl?

Diese beiden Dinge berühren mich im Moment sehr.

Ich wünsche euch einen schönen Abend und morgen einen guten Start ins Wochenende. Meines wird mit dem nächsten Modul meiner Ausbildung gefüllt sein.

Liebe Grüße
Ina




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
Counter